Parkettreinigung und Parkettpflege


Einleitung in die Parkettpflege

Auch Parkettböden bedürfen neben der regelmäßigen Reinigung auch der Pflege. Während die Reinigung bereits an anderer Stelle angesprochen wurde wird die Pflege, welche Einfluss auf die dauerhafte Werterhaltung hat, in der Praxis meist vernachlässigt. Dass Parkettböden, ob versiegelt oder geölt keinerlei Feuchtigkeit aus dem Wischverfahren vertragen, ist schlichtweg falsch. Es darf nur nicht nass gereinigt werden, sodass das Wasserpfützen über längere Zeit auf der Parkettoberfläche stehen können. Hier hat sich das Nachwischen mit einem trockenen Feudel bewährt. Auf die Möglichkeit, Parkett auch im häuslichen Bad einzusetzen, wurde bereits in einem anderen Artikel hingewiesen. Auch die dort als geeignet bezeichneten Parketthölzer dürfen nicht ständig unter Wasser oder erhöhter Raumluftfeuchte stehen. Duschgel und ähnliche für den menschl. Körper geeignete Lotionen sollten nicht auf die Parkettoberfläche gelangen.

Welche Parkett-Pflegemittel sollten eingesetzt werden?

Versiegelte Parkettoberflächen benötigen in der Nutzung keiner besonderen Nachbehandlungen durch zusätzliche Schutzschichten! Geölte Oberflächen dagegen schon, wobei neben der Seifenlösung zur feuchten Unterhaltungsreinigung auch das Nachölen nach längerer Nutzung zu empfehlen ist. Spezielle für Parkett geeignete Öl-/Wachsgemische werden dabei mit einem festen, flusenfreien Lappen dünn aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von einigen Stunden mit einem sauberen, flusenfreien Tuch unter leichtem Druck nachgewischt. Hilfreich und kraftsparend ist bei diesem Arbeitsschritt der Einsatz eines Bohnerbesens. Die Flächen können danach sofort wieder genutzt werden.

Parkettpflege und achtsamer Umgang - Werterhaltung durch Wertschätzung

a) das Raumklima
Unter „Parkettpflege“ ist auch die Einhaltung eines entsprechenden Raumklimas in den kalten Jahreszeiten zu verstehen! Kalte Luft aus dem Außenbereich beinhaltet nur wenig gelöste Feuchtigkeit. Erhöht man diese (Frisch)Luft im Innenbereich nun auf eine wohnliche Temperatur, wird das Luftvolumen nach den Regeln der Physik größer, die beinhaltete Luftfeuchtigkeit aber bleibt gleich, die relative Luftfeuchte sinkt damit zwangsläufig. Holz und Holzwerkstoffe (aber auch Wandputze) geben ihre eigene Feuchtigkeit dann an die Raumluft ab, sie trocknen aus. Bei Parkett entstehen Fugen zwischen den Elementen, im Extremfall wird das Parkett nicht nur „leiden“, sondern es wird sogar geschädigt. Um dies zu vermeiden gehört im erweiterten Sinne zur Parkettpflege in den kälteren Jahreszeiten auch die ständige Kontrolle der Raumluftfeuchtigkeit durch ein Hygrometer. Sinkt die relazive Raumluftfeuchte längere Zeit unter 40% sollten Gegenmaßnahmen (z.B. Raumluftbefeuchter) getroffen werden. Eine Maßnahme, welche sich nicht nur für das Parkett, sondern auch auf das eigene Wohlbefinden positiv auswirkt. Die Reinigung und Pflege von Parkett in vorstehendem Sinne ist ohne Zweifel etwas aufwändiger als bei Teppichböden und elastischen Bodenbelägen. Dafür belohnt uns ein Parkettboden mit seinen warmen wie gefälligen Eigenschaften sowie einem Erscheinungsbild und einer Raumstimmung, die einmaligen Charakter haben.

b) Beaufschlagung durch Getränke
Ob versiegelte oder geölte Oberflächen: stark färbende Flüssigkeiten müssen schnellstmöglich aufgenommen werden. Darunter fällt u.a. Rotwein wie auch Tee/Kaffee. Bei versiegeltem Parkett sind die weniger geschützten Kanten in Gefahr, die Versiegelung kann dabei unterlaufen werden, die Verfleckungen sind dann dauerhaft sichtbar. Gerade bei gefasten Dielenkanten sicherlich ein Grund für eine erhöhte Aufmerksamkeit. Geöltes Parkett ist da weniger gefährdet, diesen Vorteil sollte man jedoch nicht überbewerten!

c) Kratzer durch Tierkrallen und Gegenstände
Versiegelungen sind Verschleißschichten. Damit das Parkett geschützt ist soll sämtlicher Verschleiß vorrangig in der erneuerbaren Versiegelung stattfinden. Gerade große Haustiere und Staubsaugerdüsen mit vorstehenden Metallkanten oder –schrauben können auf Parkett Kratzerspuren hinterlassen. Dabei verhält sich geöltes Parkett deutlich unempfindlicher als Versiegelungen. Kleine Steinchen in Schuhsohlenprofilen, aus dem Außenbereich in den Innenbereich übertragen und Auslöser für Kratzer in der Versiegelung, diese sollten durch entsprechend große Sauberlaufzonen im Wohnungs- oder Hauseingang verhindert werden.

Parkett – Reparaturmöglichkeiten

Kleinflächige Eindellungen, wie sie z.B. durch herabfallende Gegenstände verursacht werden, geben sich optisch durch störende Schattenwirkungen in der Parkettoberfläche zu erkennen. Meist reicht es, den holztypischen Quelldruck der Holzfasern für sich arbeiten zu lassen. Ein auf die eingedellte Fläche abgepasstes Stück Cellulosepapier wird mit Wasser stark angefeuchtet, auf die eingedellte Stelle gelegt und mit einem kleinen Glas o.ä. abgedeckt. Nach 12 Stunden sollte sich hier ein deutlicher Rückgang der Vertiefung ergeben haben. Bei leichten Kratzern und sichtbaren Schleifspuren können diese bei versiegelten Oberflächen mit einer Möbelpolitur und einem weichen Lappen optisch kaschiert werden. Gegen tiefere Kratzer und kleinere Beschädigungen/Ausbrüche sind im Fachhandel auf die Holzfarbe abgestimmte Reparatursets als 1K-Material in Tubenform erhältlich. Die Reparatur mit vor Ort schmelzbaren Hartwachsen erscheint dabei zwar als die optimalere Variante, sie setzt jedoch viel Erfahrung im Umgang voraus! Der komplette Austausch von verlegten Parkettdielen sollte ausschließlich dem Fachbetrieb vorbehalten bleiben. Dabei zeigt sich der Austausch von (schwimmend verlegten) Elementen mit leimloser „Klick-Verriegelung“ als sehr viel schwieriger gegenüber flächig auf dem Untergrund verklebtem Parkett.

Hier finden Sie die Reinigungs- und Pflegeanleitungen für alle Bodenbeläge.